Namenspatrone

Unsere Häuser und unsere Räume in Kirchähr tragen Namen von bedeutenden Persönlichkeiten, die für Epochen und Ideen der Jugendarbeit im Bistum Limburg stehen.

Auf den folgenden Seiten stellen wir unsere Namenspatrone kurz vor.

Sein Herz schlug für die Jugendarbeit

Carl Mosterts (1874-1926) war ein katholischer Jugendseelsorger, der sich große Verdienste um die Jugendverbandsarbeit in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts erwarb.

Am 28.10.1874 in Goch, Niederrhein geboren, nahm Mosterts nach seiner Schulzeit in Düsseldorf 1892 sein Theologiestudium auf. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1900 wurde er Kaplan an der Kirche St. Maximilian in Düsseldorf. Hier wurde er bald als ein der Jugend gegenüber aufgeschlossener Priester bekann, der zudem auch pädagogisch und organisatorisch besonders begabt war.

Mosterts hat die katholische Jugendbewegung in Deutschland maßgeblich beeinflusst. 1908 wurde er Generalsekretär des 1896 gegründeten Verbandes katholischer Jugendvereine und 1913 Generalpräses (dann: Verband der katholischen Jugend und Jungmännervereine Deutschlands). Unter seiner Leitung wuchs der Verband deutlich an. 1920 gründete Mosterts im Rahmen des Katholikentages den katholischen Sportverband Deutsche Jugendkraft.

Zwar schrieb er seinen Vornamen mit einem 'C'. Aber dennoch trägt ihm zu Ehren das KARLsheim heute seinen Namen.

Quellen: u. a. Wikipedia

Mit Leidenschaft für Gott, die Jugend und den Sport

Willy Bokler (1909-1974) war ein katholischer Seelsorger der sich insbesondere der Jugendarbeit widmete.

Geboren in Villmar (Lahn), war der leidenschaftliche Prediger und Gegner des Nationalsozialismus in der Zeit des Aufbaus nach dem Krieg von 1952 bis 1965 Bundespräses (Geistlicher Leiter) des BDKJ, des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend und somit Nachfolger von Ludwig Wolker.

Die Jugendarbeit sah er auf drei Säulen gegründet: Glaubens-schule – Lebensschule – Aktionsgemeinschaft. Der dritte Punkt hieß für ihn insbesondere in den Bereichen Sport, Pressearbeit, Kultur, Politik und Soziales durch den Glauben gestärkt, konkret auf die Gesellschaft Einfluss zu nehmen.

Besonders der Sport lag Willy Bokler am Herzen. Selber ein hervorragender Sportler und Präses der DJK, war der Sport für ihn ein unverzichtbarer Bestandteil kirchlicher Jugendbildung und ein Schwerpunkt in seinem Lebenswerk.

Der Bischof mit dem weiten Herzen

Ferdinand Dirichs war der neunte Bischof von Limburg. Er amtierte von 1947 bis 1948. In Frankfurt am Main geboren, wirkte er viele Jahre als Diözesanjugendpfarrer und anschließend als Pfarrer von Winkel im Rheingau.

Dirichs galt als treibende Kraft im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, der sich an der unangepassten katholischen Jugend des Bistums störte. Er ist als charismatische Gestalt, die Charme und Güte ausstrahlte, im Gedächtnis lebendig.

Sein Bischofsamt währte nur ein Jahr. Im Dezember 1948 starb Ferdinand Dirichs an den Folgen eines Autounfalls auf der A 3 bei Idstein.

Zur Erinnerung an den Bischof mit dem weiten Herzen für Jugendliche trägt der große Saal von Kirchähr heute seinen Namen.

Ihr Schicksal lässt niemanden unberührt

Im Jahr 1929 in Frankfurt am Main als deutsche Jüdin geboren, wurde Anne Frank (1929-1945) von ihren Freundinnen als lebenslustig und vielseitig interessiert beschrieben. In Folge der Machtübernahme der Nazis zog sie mit ihrer Familie nach Amsterdam. Nach dem Ausbruch des zweiten Weltkriegs und dem Einmarsch der Deutschen Armee in die Niederlande, tauchte Anne mit ihrer Familie und Bekannten in einem vorher durch Annes Vater Otto vorbereiteten Versteck unter. Dort konnte sich die Gruppe über zwei Jahre dem Zugriff der Nazis entziehen. In dieser Zeit schrieb Anne Frank ihre Gedanken und Erlebnisse in einem Tagebuch auf, das heute als eines der wichtigsten historischen Dokumente jener Zeit gilt. Das Versteck wurde unter bis heute nicht geklärten Umständen 1944 verraten und die Familie sowie die mit untergetauchten Bekannten in Konzentrationslager deportiert. Im März 1945, wenige Wochen vor der Befreiung, starb Anne Frank an einer Krankheit im KZ Bergen-Belsen. Von allen vorher mit Anne Untergetauchten überlebte nur ihr Vater Otto Frank das Konzentrationslager. Er veröffentlichte nach Kriegsende das Tagebuch.

Anne Frank gilt heute als Symbolfigur für die Opfer der Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten.

Quellen: u. a. Wikipedia

Ein Leben in der Einheit von Glaube und sozialer Verantwortung

Adolph Kolping (1813-1865) begann zunächst eine Ausbildung zum Schuhmacher bevor er sein Abitur nachholte und Theologie studierte. Im Alter von 32 Jahren wurde er in Köln zum Priester geweiht.
Bereits während seiner Ausbildung fielen ihm die oft menschenunwürdigen Lebensbedingungen der Gesellen (Auszubildenden) jener Zeit auf. Fortan machte er es sich zur Aufgabe, diese Lebensbedingungen zu verbessern. Daher gründete er so genannte Gesellenvereine, die den Auszubildenden in der Zeit in der sie von zu Hause weg waren soziale Unterstützung, Bildung, Geselligkeit und einen religiösen Halt gaben. Aus diesen Gesellenvereinen entwickelte sich in den folgenden Jahren der nationale sowie der internationale Kolpingverband, der sich noch heute um Jugendliche in der Ausbildung bemüht und sich mit sozialen Themen auseinandersetzt. Adolph Kolping gilt aufgrund seines sozialen Engagements als Mitbegründer der katholischen Soziallehre.

Im Jahr 1991 wurde Kolping von Papst Johannes Paul II selig gesprochen.

Quellen: u. a. Wikipedia

Der Riss durch die Hakenkreuzfahne

Der 17jährige Josef Leber (1923-1943) aus Wiesbaden fährt mit Freunden am 16. März 1941 mit dem Fahrrad von Limburg nach Kirchähr. Seit vier Jahren ist „sein“ ehemaliges Jugendhaus von den Nazis beschlagnahmt und der Hitlerjugend übergeben worden. „Das ist unser Haus“, sagt einer seiner Freunde. Sie gehen in die alte Kirche und singen ein Widerstandslied. Durch ein Fenster steigen sie in das gerade leere Haus ein. Im Saal hängt an vier Haken eine große Hakenkreuzfahne. Josef fasst die Fahne mit beiden Händen, zerrt sie herunter, zerreißt sie und wirft sie auf den Tisch. An die Wand schreibt er „Im Kreuz ist Heil“ und zeichnet daneben das Christuszeichen.

Eine Woche später beginnt die Geheime Staatspolizei (Gestapo) mit dem Verhör. Josef kommt in Untersuchungshaft. Sechs seiner Freunde (14-17 Jahre) werden zu Arreststrafen verurteilt, Josef kommt acht Monate in Haft nach Butzbach-Rockenberg und wird anschließend zur Wehrmacht eingezogen. Am 14. März 1943 stirbt er mit 19 Jahren in Russland.

Zur Erinnerung an einen Jugendlichen voller Mut und Überzeugungskraft trägt dieser Raum heute seinen Namen.

„Nie hätte ich daran gedacht, einer Sache zuzustimmen, die gegen mein Gewissen gewesen wäre.“

Thomas Morus (1478-1535) begann seine Laufbahn als Diplomat in Diensten des damaligen Königs Heinrich VIII. Von diesem wurde er später zum Lordkanzler ernannt. Morus war ein gläubiger Katholik und entschiedener Gegner Luthers. Als König Heinrich VIII nach einer Auseinandersetzung mit dem Papst sich selbst als Oberhaupt der Kirche einsetzte, trat Morus von seinem Amt als Lordkanzler zurück. Als er sich später weigerte, einen Treueeid auf den König und gegen seine eigenen Überzeugungen zu schwören, wurde er zum Tode verurteilt und hingerichtet. Seine moralische Standfestigkeit zählt heute zu seinem beleibenden Vermächtnis.

Thomas Morus verfasste einige wichtige literarische Werke der englischen Literatur und galt als großer Humanist.

Morus ist ein Heiliger und Märtyrer der katholischen Kirche und Patron der Regierenden, der Politiker sowie der Katholischen jungen Gemeinde (KjG).

 

„Nie hätte ich daran gedacht, einer Sache zuzustimmen, die gegen mein Gewissen gewesen wäre.“

Thomas Morus (1478-1535) begann seine Laufbahn als Diplomat in Diensten des damaligen Königs Heinrich VIII. Von diesem wurde er später zum Lordkanzler ernannt. Morus war ein gläubiger Katholik und entschiedener Gegner Luthers. Als König Heinrich VIII nach einer Auseinandersetzung mit dem Papst sich selbst als Oberhaupt der Kirche einsetzte, trat Morus von seinem Amt als Lordkanzler zurück. Als er sich später weigerte, einen Treueeid auf den König und gegen seine eigenen Überzeugungen zu schwören, wurde er zum Tode verurteilt und hingerichtet. Seine moralische Standfestigkeit zählt heute zu seinem beleibenden Vermächtnis.

Thomas Morus verfasste einige wichtige literarische Werke der englischen Literatur und galt als großer Humanist.

Morus ist ein Heiliger und Märtyrer der katholischen Kirche und Patron der Regierenden, der Politiker sowie der Katholischen jungen Gemeinde (KjG).

Ein Leben für soziale Gerechtigkeit

Oscar Romero (1917-1980) war ein latainamerikanischer Erzbischof der sich insbesondere für soziale Gerechtigkeit und politische Reformen einsetzte.

Nach seiner Priesterweihe in Rom kehrte Oscar Romero in sein Heimatland El Salvador zurück, wo er zunächst als Priester arbeitete. Im Jahr 1977 wurde er schließlich zum Erzbischof von San Salvador ernannt.

Oscar Romero trat für soziale Gerechtigkeit und politische Reformen in seinem Land ein und galt als Verfechter der Theologie der Befreiung. Damit stellte er sich in Opposition zur damaligen Militärdiktatur in El Salvador. Romero wurde 1980 von einem durch die Militärs mit dem Mord beauftragten Soldaten erschossen. Sein Tod markierte den Beginn des Bürgerkriegs in El Salvador.

Oscar Romero zählt heute zu den gefeiertsten Gestalten der Kirche Lateinamerikas und gilt als "Heiliger des Volkes“.

Der Engel der Nächstenliebe

Mutter Teresa (1910-1997), geboren in Skopje (Mazedonien) als Anjezë (Agnes) Gonxha Bojaxhiu, Kind albanischer Eltern, setzte sie ihren Wunsch durch, sich dem irischen Loreto-Orden anzuschließen für den sie bald eine Tätigkeit in Indien übernahm. Ein erschütterndes Berufungserlebnis bewog sie, dieses relativ komfortable Leben aufzugeben, um nur noch den Armen in den Slums von Kalkutta zu dienen. Sie verlies ihren Orden und gründete 1950 die Gemeinschaft der Missionarinnen der Nächstenliebe. Das besondere Augenmerk des Ordens gilt bis heute der Betreuung von Leprakranken sowie der Begleitung von Sterbenden, Waisen, Obdachlosen und Kranken.

Mutter Teresa war überall der Mittelpunkt, verbreitete Fröhlichkeit angesichts schlimmsten Elends. Woher nahm sie die Kraft? Nur eine Antwort, unwidersprochen, glaubwürdig: “Nicht ich, Gott tut alles!”
1979 erhielt sie für ihr weltweit geachtetes Engagement den Friedensnobelpreis. Papst Johannes Paul II. sprach sie 2003 selig.

Katharina Kasper wurde am 26. Mai 1820 als Tochter eines Kleinbauern in Dernbach im Westerwald geboren.

Sie gründete um 1845 mit weiteren Frauen einen Verein, der sich der häuslichen Pflege von Kranken und Alten sowie der Kinderbetreuung widmete. Am 15. August 1851 entstand aus diesem Verein die Kongregation der Armen Dienstmägde Jesu Christi. Im Jahr 1870 wurde die Gemeinschaft vom Vatikan anerkannt. In der Folge übernahmen die Armen Dienstmägde Jesu Christi 1895 in Limburg eine höhere Mädchenschule und bauten sie weiter aus. Heute gehört die Marienschule Limburg zum Bistum Limburg.

Katharina Kaspers Anliegen war es, den Menschen ganzheitlich zu helfen. Daher genügte ihr die Sorge für deren diesseitige Bedürfnisse nicht. Sie wollte weitergeben, was sie empfangen hatte und zwar an alle, die ihr begegneten, ohne Rücksicht auf Geschlecht, Alter oder Religionszugehörigkeit. Diese Wesensart macht sie zu einer Frau, die auch dem heutigen Menschen Wegbegleiterin sein kann.

Katharina Kasper starb am 2. Februar 1898. Damals zählte der Orden bereits 1.725 Schwestern in 193 Niederlassungen.

Katharina Kasper wurde im Jahr 1978 von Papst Paul VI. seliggesprochen und am 14. Oktober 2018 von Papst Franziskus heiliggesprochen.